Holundersaft
Veröffentlicht am 17. September 2019
von wurmkreisel
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Letztens ist mir aufgefallen, dass bei unseren Nachbarn die Holunderbeeren schon reif sind. Da ich warmen Holundersaft im Winter auf keinen Fall missen möchte, bin ich sofort losgezogen, um die Beeren zu sammeln. In dem Blockbeitrag Holunder, habe ich zusammengefasst, was man beim Sammeln beachten sollte.
Leider musste ich dieses Jahr feststellen, dass die Beeren zum Großteil vertrocknet oder noch nicht ganz reif waren. Nachdem wir alle unsere Sammelplätze abgegrasst hatten (und auch unsere Nachbarn mit Holunderbäumen :-D), hatten wir doch eine Ausbeute von 4 Eimern mit prallgefüllten Holunderbeeren und ich war selig, in der Vorfreude auf den köstlichen Saft. Übrigens machen wir den Saft nicht nur, weil er so hervorragend schmeckt sondern auch, weil wir finden, dass er bei Erkältungen eines der wohltuensten Hausmittel ist, die es gibt. Alternativ verschenken wir diesen auch gerne zu Weihnachten oder anderen Gelegenheiten im Winter.
Damit auch Du in Zukunft deinen eigenen Holundersaft herstellen kannst, erkläre ich dir im Folgenden wie wir bei der Zubereitung der Beeren mit dem Dampfentsafter vorgegangen sind.
Kosten: < 5€
Zubereitungszeit: ca. 1/2 – 1 Tag (inkl. sammeln, bei einer Menge von 4 Eimern Holunderbeeren mit Stiel)
Menge: ~ 9 Liter
Zutaten
- Holunderbeeren
- evtl. Zucker
- Nachdem man die Holunderbeeren gesammelt hat, sollte man sich zu Hause ein gemütliches Plätzchen suchen, um die Holunderbeeren von ihren Ästchen zu befreien. Am besten nimmt man eine zweite Schüssel zur Hand und streift die Beeren von ihren Ästchen in die Schüssel ab. Zieht bei diesem Vorgang wie auch schon beim Pflücken am besten alte Kleidung an, da Holunder die Kleidung violett färbt, wenn er mit dieser in Berührung kommt.
- Hat man alle Beeren abgestreift, wäscht man diese. Der große Vorteil dieser Methode ist, dass wenn man die Schüssel in der die Holunderbeeren sind, zum Waschen unter Wasser setzt, die vertrockneteten, unreifen Beeren, Blätter etc. oben aufschwimmen und man diese leicht abschöpfen kann. Man sollte beim Waschen mehrmals mit der Hand durch die Beeren gehen, damit die Auszulesenden, die sich weiter unten befinden, eine Chance haben aufzuschwimmen.
- Nun wird der Dampfentsafter, je nach Betriebsanleitung, vorbereitet. In unseren gibt man in den unteren Behälter ca. 5 Liter Wasser und setzt den Kessel mit dem Sieb oben auf. Die gewaschenen Beeren werden anschließend in das Sieb des Entsafters gefüllt. Jetzt kann man je nach Wunsch Zucker zu den Beeren hinzufügen. Am besten verteilt sich der Zucker, wenn man die Holunderbeeren und den Zucker abwechselnd in den Dampfentsafter schichtet. Man kann die Holunderbeeren aber auch ohne Zucker entsaften. Jetzt heißt es nach Beginn des Kochprozesses ca. 45 Minuten zu warten.
- Nach ca. 20 Minuten bildet sich der erste Saft und fließt in das Abfüllröhrchen. Dieses Röhrchen besteht (in unserem Modell), neben einem Gummischlauch, auch zum Teil aus einen Glasschlauch, wodurch man leicht erkennen kann, dass Saft entstanden ist.
- Nachdem der erste Saft entstanden ist, füllen wir diesen in einen Messbecher, öffnen den Deckel des Entsafters und gießen diesen oben über die Holunderbeeren wieder in das System. Dadurch wird der Zucker, der sich zwischen den Lagen befindet, besser gelöst und die Holunderbeeren werden besser entsaftet. Diesen Prozess wiederholen wir nach jeweils ca. 10 Minuten noch zweimal.
- Während des Entsaftungsprozesses der Beeren, bereitet man für das Abfüllen die Flaschen und Deckel vor. Diese müssen, um ein gutes, langes, haltbares Ergebniss zu gewährleisten, sehr gründlich gereinigt werden. Tipp: Wir verwenden zum Holundersaft machen stets kleine Flaschen, die sich über das Jahr angesammelt haben. Die 0,5l Flaschen waren beispielsweise mal mit Eistee gefühlt.
- Zusätzlich ist es für den späteren Abkühlungsprozess der Flaschen von Vorteil einen Korb und ein paar alte Handtücher bereit zu halten, um die abgefüllten Flaschen später eindecken zu können.
- Kurz vor dem Abfüllen legt man die ersten Flaschen und Deckel am Besten in sehr heißes Wasser. Dies reduziert zum einen die mögliche Kontamination mit Keimen, die den Inhalt schimmeln lassen und dient zusätzlich dazu die Flaschen vorzuwärmen, damit sie beim Befüllen, mit dem heißen Saft, nicht platzen.
- Sind die 45 Minuten + evtl. zusätzl. 10 Minuten Entsaftungszeit vergangen, füllt man den leckeren Saft am besten mit Hilfe eines Messbechers und eines Trichters in die jeweilige Flasche ein. Sobald eine Flasche gefüllt ist, wird diese mit ihrem Deckel verschloßen und mit einem Topfhandschuh kurz auf den Kopf gedrecht (nicht bei Weck-Flaschen!) um die heiße Flüssigkeit in der Flasche zu verteilen.
- Nun legt man die fertige Saftflasche in den mit Handtüchern bestückten Korb und packt diese gut ein (12 h stehen lassen). Dadurch bleiben die Flaschen länger heiß und es bildet sich über Nacht ein Vakuum.
- Abschließend bringt man Etiketten mit dem Namen des Inhalts und des Afülldatum auf den Flaschen an.
Lass es dir munden :-D!
Übrigens schmeckt der Saft nicht nur herrlich, sondern er eignet sich auch hervorragend als Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk.
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