Wir haben die Zeit zwischen den Weihnachtsfeiertagen genutzt, um bei unseren Mitbewohnern nach sieben Monaten mal wieder die Wohnung zu entrümpeln sowie die Miete einzutreiben. Unser Lohn war ganz dunkler, feinkrümeliger Wurmhumus. Die Lange Wartezeit hat sich wirklich gelohnt!
Zuerst zeigen wir Euch wie unsere Ernte ablief und dann ziehen wir ein kurzes Zwischenfazit zu unserer Wurmkiste (vor allem was man auf keinen Fall wiederholen sollte 😉 ). Falls Du neu hier bist und wissen möchtest wie wir zu unseren ca. 500 Mitbewohnern gekommen sind, klicke hier.
Wir haben im Dezember 2020 festgestellt, dass unsere Futterbox (=die grüne Kiste im Bild) bereits bis zu den Griffen gefüllt ist. Das ist ein klares Signal, dass die Wurmkiste in nächster Zeit geleert werden sollte, da es ansonsten sehr schwierig ist die grüne Kiste zu entnehmen. Fünf Tage vor der Eintreibung unserer Miete, haben wir begonnen unsere Mitbewohner in den oberen Stock (Futterbox) zu locken. Das funktioniert am besten mit ca. zwei Esslöffeln Polenta. Diese wird auf die obere Kiste gestreut. Die Würmer mögen Polenta sehr gerne und beginnen aus dem unteren Bereich der Wurmkiste nach oben zu wandern. Sind die fünf Tage vorbei kann man den Wurmhumus ernten, ohne viele Würmer aus diesem entfernen zu müssen.
Da es aktuell sehr kalt bei uns ist (~ 0°C) haben wir uns diesmal für eine Indoor-Ernte entschieden. Bei der letzten Ernte im Mai 2020 konnten wir unsere Miete auf der Terrasse eintreiben und die heruntergefallenen Erdkrümel problemlos mit dem Besen aufkehren. Wir empfehlen Euch, falls Ihr das ganze wie wir Indoor vornehmen solltet, den Boden großflächig mit Zeitungspapier auszulegen.
Da Bilder bekanntlich mehr als tausend Worte sagen, haben wir Euch die Wurmhumusernte in die folgenden zwei Diashows und ein Video gepackt.
Die Wurmkiste am besten draußen oder auf großflächig ausgelegtem Zeitungpapier platzieren.
Den Futterkorb ganz vorsichtig mit beiden Händen aus der Wurmkiste nehmen. Sollte dieser sehr fest mit der Kiste verbunden sein, schaukelt man den Futterkorb ganz vorsichtig hin und her, in dem man erst am rechten Griff, dann am linken Griff etc. zieht, bis sich dieser leicht gelöst hat.
Den Futterkorb ganz vorsichtig nach oben ziehen und auf das am Boden ausgelegte Zeitungspapier stellen. Sollten noch Würmer auf der Kiste liegen, nimmt man diese vorsichtig mit der Hand auf und legt diese in den beiseite gestellten Futterkorb.
Hier sieht man unten in der Kiste den fertigen Wurmhumus. Die Würmer die hier zu sehen sind, sollten alle in den grünen Futterkorb umgesetzt werden.
Die Würmer haben ganze Arbeit geleistet! Wie man sieht wurden unsere Gemüsereste hervorragend zersetzt, wodurch unser Kompost sehr feinkrümelig geworden ist.
Wir haben den ganzen Wurmkompost in einen Eimer umgefüllt.
An den Seiten der Erntekiste befindet sich meistens auch noch fertiger Wurmhumus. Beim Ernten muss man hier extrem vorsichtig sein, da sich hier meistens noch sehr viele Würmer in der dünnen Schicht um die Kiste befinden.
Jetzt muss die Wurmkiste für die Würmer wieder vorbereitet werden. Hierzu füllt man feuchten Karton und feuchte Papierschnipsel in die Kiste. Nun werden die Würmer aus der Erntekiste in die Holzkiste umgefüllt (siehe nachfolgendes Video).
Die Erntekiste vollständig in die Holzkiste entleeren.
Die Erntekiste stellen wir jetzt für ca. ein bis zwei Monate (je nachdem wie viel gefüttert wird) auf die Terasse.
Wir haben, um den Mineraliengehalt für die Würmer zu steigern und den pH-Gehalt zu stabilisieren, noch einen Esslöffel Urgesteinsmehl in der Kiste verteilt.
Zum Schluss haben wir unsere Würmer wieder mit einer Hanfmatte zugedeckt. Alternativ kann man auch Zeitungspapier verwenden.
Zwischenfazit
Wir sind immer noch total zufrieden mit unserer Wurmkiste. Wir haben jedoch in dem fast zweijährigen Betrieb einiges dazu gelernt. Falls Ihr eine Wurmkiste habt, können wir Euch folgende Dinge wirklich empfehlen:
Habt Geduld mit den Würmern! Unser erster geernteter Wurmhumus war nicht so feinkrümelig und gut zersetzt, da wir den Würmern immer relativ viel zu fressen gegeben haben und zu ungeduldig waren etwas mehr Zeit bis zur Ernte ins Land streichen zu lassen.
Es lohnt sich Eierschalen stark zu zerkleinern. Wir haben Eierschalen bisher immer mit den Händen in möglichst kleine Stücke gebrochen (ca. 1 cm). Bei der Ernte mussten wir feststellen, dass diese Stücke im Humus relativ groß sind. Wir haben damit begonnen die Eierschalen zu trocknen und mittels eines Mixers fein zu mahlen.
Versucht nicht die Humusbildung durch das Pürieren der Gemüseschalen zu beschleunigen. Wir haben einmal die Gemüseschalen mit Hilfe eines Mixers zerkleinert. Unser Hintergedanke war, dass die Zersetzung dann schneller ablaufen müsste, da die Schalen ja quasi fast vorgekaut für die Würmer sind :-D. Wir haben das Püree dann in die Wurmkiste gefüllt und festgestellt, dass die Kiste nach ein bis drei Tagen säuerlich roch. Folgendes Problem ist aufgetreten: Durch das Mixen der Schalen, haben wir den Kompost sehr stark verdichtet, wodurch ein geringer Sauerstoffaustausch stattgefunden hat und der Wurmtee nicht mehr richtig abfloss.
Falls ihr Feedback/Fragen/Anregungen zu der Wurmkiste habt, lasst mir gerne einen Kommentar da oder schickt mir eine Mail an wurmkreisel@googlemail.com. Viele Grüße und noch einen guten Start in ein hoffentlich erfolgreiches und gesundes 2021! 🙂 Marie
Coole Idee, vielleicht kann ich meine Frau auch überreden 😉
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Tolle Homepage !
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Boooah sind das viele Würmer 🤩
Ich habe leider nur halb so viele.
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Keine Sorge, die vermehren sich bestimmt noch 😉
VG
Marie
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