Pflanzen.Ernten.Essen.Kompostieren
Zum ersten Mal haben wir reifen Humus aus unserer Wurmkiste geerntet.
Fünf Tage vor der anstehenden Ernte haben wir unsere Mitbewohner mit
2 – 3 EL Maisgrieß (verteilt auf die gesamte Oberfläche) gefüttert und damit in den oberen Bereichs ihres Apartments (grünen Korb) der Wurmkiste gelockt. Nachdem so gut wie alle unsere Würmer, begeistert von dem außergewöhnlichen Futter, nach oben gezogen waren, konnte die Ernte beginnen.
Um den Reinigungsaufwand in der Wohnung möglichst gering zu halten, haben wir die Wurmkiste, für die Zeit der Ernte, auf die Terasse gestellt.
Eimer und Schaufel standen parat und nun konnte es endlich losgehen.
Zuerst wurde die Erntekiste (grüne Box) aus der Wurmkiste herausgehoben und auf die Seite gestellt. Dabei stellten wir fest, dass einige Würmer auch zwischen der grünen Kiste und der Wurmkistenwand abhingen, weswegen sich die Terrasse als hervorragender Umzugsort entpuppte. Wir haben die grüne Kiste auf Zeitungspapier gestellt, um an den sich unten befinden Humus zu kommen. Die Würmer haben sich, nachdem sie das Tageslicht erblickten, zügig in den grünen Korb verkrochen. Lediglich zwei/drei wollten die Gunst der Stunde nutzen und die Umgebung erkunden.
Im unteren Bereich der Wurmkiste befand sich der reife Humus. Einzelne sichtbare Würmer haben wir vorsichtig hochgehoben und zu ihren Kollegen in die grüne Kiste gesetzt.
Nun konnten wir den Humus vorsichtig mit einer Schaufel und zum Schluss mit den Händen, um die Membran, die die Wurmkiste zu der Schublade mit dem Wurmtee abgrenzt, nicht zu beschädigen, aus der Kiste in den Eimer schaufeln.
Beim Verlagern des Humus fanden wir neben weiteren vereinzelten, in der Erde umherkriechenen Würmern, die wir zurück in die grüne Erntekiste setzten, auch ein Wurmei. Denis und ich waren begeisert.
Dieses kleine Ei (s. unteres Foto) faszinierte uns sehr, da man in diesem ein „Wurmbaby“ entdecken konnte. Wir haben versucht dieses kleine Geschöpf mit Hilfe einer Kamera für Euch festzuhalten. Auf dem unteren Bild kann man ein hellbraunes Ei, seitlich vom Fingernagel erkennen, in welchem man bei genauem Hinsehen einen kleinen Wurm entdeckt.
Im Anschluss an die erfolgreiche Humusernte, haben wir die Wurmkiste wieder mit angefeuchtetem, kleingerissenem Karton und Zeitunspapier bestückt (ca. 5 cm hoch), bevor wir die Würmer incl. des noch nicht komplett verdauten Kompost aus dem grünen Korb in die Wurmkiste umgesiedelt haben. Man sollte bei der Umsiedlung auch die grünen äußeren Seitenränder der Box nicht vergesen, an welchen sich einige Würmer versteckt hatten.
Nach der kompletten Entleerung der grünen Kiste in die Wurmkiste haben wir die Hanfmatte direkt auf den Kompost gelegt. Das Ganze haben wir dann zwei / drei Tage stehen lassen, bevor wir wieder die Futterkiste eingesetzt haben und mit der Fütterung im oberen Teil begonnen haben.
Insgesamt haben wir einen ~3/4 vollen Eimer „schwarzes Gold“ geerntet, den wir in mehrere große Blumkübel (draußen) und ein paar kleine Blumentöpfe (drinnen), zur Verbesserung der Erde, verteilt und eingearbeitet haben.
Wir sind immer noch total begeistert von der Wurmkiste. Die Wurmkiste riecht nach wie vor nur beim Öffnen und „direktem Nase in die Kiste halten“, dezent nach Waldboden und wir hatten ansonsten auch noch keinerlei Probleme mit der Haltung unserer 500 Mitbewohner. Diese lassen sich am besten als sehr stilles, unaufälliges Volk, dass am liebsten unter sich ist, beschreiben.
Vor der Ernte des Humus hatten wir uns ehrlich gesagt ziemliche Gedanken gemacht, ob der Humus schon fertig ist oder ob das Umsiedeln der Würmer von der oberen Box wieder in die Hauptbox Probleme bereiten könnten. Die Angst, dass der Humus noch nicht fertig sein könnte, war völlig unbegründet und mit Hilfe der Polenta wurden fast alle Würmer in die grüne Kiste gelockt, weswegen die Ernte keinerlei Probleme darstellte.
Neben der Gewinnung von Wurmtee und Humus sind natürlich auch die kleinen Entdeckungen wie das Wurmei, dass uns völlig fasziniert hat, tolle Extras dieses kleinen biologischen Systems.
Falls Ihr Fragen zur Ernte des Wurmhumus etc. habt, schickt mir einfach eine Mail oder schreibt einen Kommentar.
Liebe Grüße Marie
Pingback: Zweite Wurmhumusernte – wurmkreisel
Coole Story,
LG aus Nuuk 🐛
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Vielen Dank 🙂
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ahhhh, gut zu wissen, dass man erst nach einem Klick auf das Bild mit der grünen Schaufel auf den eigentlichen Artikel zum lesen kommt. 😀
Habe den Artikel von einem Freund empfohlen bekommen, hat aber ein bisschen gedauert, bis ich dann den Artikel gefunden hatte.
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Hallo Elisabeth 🙂
vielen, vielen Dank für das Feedback! Das ist enorm hilfreich. Du hast natürlich vollkommen recht, dass es nicht ersichtlich ist, dass man auf das Bild klicken muss, um zum Beitrag zu gelangen.
Ich habe den Beitrag jetzt so formatiert, dass man auch die Schrift anklicken kann, um den Artikel zu lesen.
Hast du auch eine Wurmkiste zu Hause?
Liebe Grüße
Marie
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