Pflanzen.Ernten.Essen.Kompostieren
Zum Geburtstag habe ich letztes Jahr u.a. einen super tollen Samenadventskalender mit verschiedensten alten Gemüsesorten und Kräutern erhalten. Einige der Samen habe ich bereits Anfang April im Haus vorgezogen, da ich jedes Jahr um diese Zeit mit dem Vorziehen meiner Gemüsepflanzen beginne, welche ich nach den Eisheiligen (Mitte Mai) ins Freie setze. Für das Vorziehen verwende ich zwei kleine Treibhäuser. Eines habe ich mit Kokosquelltöpfen und das andere mit selbst hergestelltem Substrat bestückt. Dieses Jahr war die Ausbeute gekeimter Samen bei dem selbst hergestellten Substrat wesentlich höher als bei den Kokosquelltöpfen. Aus diesem Grund habe ich beschlossen, in Zukunft vermehrt das selbst hergestellte Substrat zum Vorziehen zu nutzen.
Wie bin ich im Detail vorgegangen?
Kokosquelltöpfe
Für das kleine Treibhaus mit den Kokosquelltöpfen braucht man lediglich eine Schüssel Wasser. Das Treibhaus sowie die Quelltöpfe erhält man als Set im Handel. Die Quelltöpfe kann man auch einzeln erwerben bzw. nachkaufen. Das Vorgehen zum Aussähen der Pflanzen ist hier denkbar einfach. Man legt die Kokosquelltöpfe in Wasser (für die Ungeduldigen wie mich: mit lauwarmen Wasser geht es etwas schneller) und wartet ab, bis diese sich komplett vollgesogen und ausgedehnt haben. Anschließend legt man die Samen in die vorgegebene kleine Mulde des Substrats. Je nach Samenart, drückt man diese tiefer in das Substrat oder lässt diese (Lichtkeimer) an der Oberfläche liegen. Die kleinen Quelltöpfe mit den Samen werden nun alle in das Treibhaus gesetzt (am besten kurz auf einem Papier notieren, was wo ausgesät wurde). Jetzt kann das Dach aufgelegt werden und das kleine Treibhaus an einen sonnigen Standort z. B. auf die Fensterbank gestellt werden. Nach kürzester Zeit entsteht ein feuchtes Klima durch das Kondensieren des Wassers am Dach des Treibhauses. Generell ist es wichtig nur nach Bedarf zu gießen und das Substrat weder in Wasser zu ertränken noch vertrocknen zu lassen. Bei mir haben sich schon nach ein paar Tagen die ersten Pflänzchen gezeigt. Stoßen die Pflanzen an der Decke des Treibhauses an, müssen diese in Töpfe oder ins Beet umgesetzt werden (s. Beitragsbild). Am besten ist es die Pflanzen an das direkte Sonnenlicht zu gewöhnen, in dem man diese, wenn sie noch etwas kleiner sind, ab und an mal für 30 Minuten ohne Deckel an einem warmen Tag in die Sonne stellt. Wenn man die Pflanzen direkt aus dem Mini-Treibhaus dauerhaft in die Sonne pflanzt, kann es passieren, dass diese verbrennen.
Anzuchterde selbst mischen
Alternativ kann man auch ein eigenes Substrat zur Anzucht der Pflanzen herstellen. Man benötigt lediglich kleine Töpfe oder ein kleines Vorzuchtsgewächshaus wie im Bild zu sehen. Zum Mischen des Substrat ist ein Eimer hilfreich und evtl. eine kleine Schaufel. Die Erde mische ich aus drei Teilen. Ein Teil Kompost, ein Teil feine, krümelige, sandige Gartenerde und ein Teil alte Blumenerde, die sich noch in den Töpfen vom letzten Jahr befindet. Der Rindenmulch der noch oben auf den Töpfen aufliegt, wird nicht verwendet sondern in einem Eimer auf die Seite gestellt.
Den Kompost entnehme ich unserer Wurmkiste. Natürlich kann man diesen auch aus einem gewöhnlichen Komposthaufen entnehmen. Die feine, krümelige, sandige Gartenerde erhält man manchmal durch ein paar Mitbewohner im eigenen Garten. Letztes Jahr hatten wir ziemlich viele Maulwurfs- und Wühlmaushügel, was uns alle ziemlich geärgert hat. Ein Bekannter gab uns jedoch den Tipp, die Erde, die durch die Tiere aus den untersten Schichten des Gartens nach oben befördert wird, für die Anzucht zu nutzen. Seitdem tragen wir die Hügel mit Hilfe einer Schaufel ab und freuen uns über unseren fleißigen Maulwurf. Die Erde für das vorzuziehende Gemüse mischt man nun in einem Eimer aus je einem Drittel Kompost, sandiger Gartenerde und alter Blumenerde. Anschließend füllt man die Töpfe oder das Mini-Treibhaus mit der Erde und sät die Samen aus (notiert Euch am besten, was Ihr ausgesät habt). Gießen nicht vergessen! Genauso wie das Treibhaus mit den Kokosquelltabletten brauchen die Töpfe bzw. das Mini-Gewächshaus mit dem eigenen Substrat einen sonnigen, warmen Platz. Nach ein paar Tagen je nach Pflanzenart beginnen die ersten Pflanzen zu keimen. Falls die Pflanzen an das Gewächshausdach stoßen, müssen diese in Töpfe oder das Beet umgesiedelt werden (s. Beitragsbild). Ebenso wie bei dem Treibhaus mit den Kokosquelltabletten muss man die Pflanzen zuerst an das direkte Sonnenlicht gewöhnen, bevor man diese direkt in die Sonne pflanzt, da sie ansonsten eingehen könnten.
Insgesamt habe ich 60 Pflanzen vorgezogen. U.a. verschiedene Sorten Wicken, Zuckererbsen, Bohnen, Artischocken, Hokkaidokürbise, Muskatkürbise, Luffa-Kürbise, Gurken, Zuchini, Mangold, Zuckermelone, Kamille, Pferdebohnen, Lauch, Speisekletten, violette Möhre, Meerkohl, Rote Beete…
Ganz viel Spaß beim Pflanzen!
Marie
Pingback: Gemüsebeet anlegen – wurmkreisel
Tolle Homepage hast du da 😊
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Vielen Dank! 🙂
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